Vor einer Weile hat eine Freundin bezüglich eines Geschenkes zur Geburt angefragt. Sie wollte für ihre Mitarbeiterin ein persönlicheres Präsent haben, am liebsten personalisiert... Nach kurzem Beratschlagen haben wir uns auf ein Monsterknistertuch festgelegt.
Damit ihr lieben Menschen in eurem Umfeld zur Geburt des Nachwuchses auch mal ein kleines Monster schenken könnt, habe ich euch hier ein kurzes Tutorial zusammengestellt.
Als Material kannst du alte Kleidungsstücke (Jeans, Bluse, Hemd...) und/oder Handtücher, Geschirrtücher und diverse Bänder und Schnüre verwenden. Ansonsten brauchst du noch etwas zum Knistern und ein Rest Vliesofix. Ich habe als Knistermaterial Bratenfolie verwendet (keine Weichmacher und hält hohen Temperaturen stand). Es gibt aber auch spezielle Knisterfolie für Spielzeug. Das Vliesofix brauchst du für das Auge (oder die Augen), wenn du keines hast, geht es auch ohne, dann musst du das Auge nur sehr eng feststecken oder vor dem Nähen mit der Maschine mit der Hand (Heftfaden) feststeppen. Für den Mund kannst du einen Rest dicker roter Wolle verwenden. Wenn du keine dicke Wolle hast, nimmst du dünnere einfach doppelt.
Zur Erstellung des Schnittmuster benötigst du ein Blatt Papier DIN A5, Bleistift, Papierschere, eine kleines Salatschälchen und zwei Gläser. Ich habe ein ehemaliges Senfglas (bedruckt mit Kindermotiven...) und ein Schnapsglas benutzt.
Deine Schüssel sollte ungefähr so breit wie das Blatt sein.
Du legst es so wie auf dem Foto auf das Blatt und malst damit einen Halbkreis auf. Das Senf- und Schnapsglas ergeben das Auge.
Für den Schwung des Mundes kannst du auch wieder das Salatschälchen verwenden. Du legst es an die Stelle an der du den Mund haben möchtest und malst einen Viertelkreis damit auf das Schnittmuster.
Jetzt nimmst du dir den Stoff für die Forderseite und legst ihn (rechts auf rechts) auf den Stoff für die Rückseite und zeichnest dein Monster auf. Da dein Schnittmuster ohne Nahtzugabe ist, zeichnest du diese jetzt mit einer Breite von 0,75 cm (Nähfüßchenbreite) auf und schneidest dein Monster aus.
Du kannst auch das Gesicht mit Bleistift (kann man wegradieren...) aufzeichnen. Dann tust du dir später leichter.
Das Stück Knistermaterial (vorher lochen oder Löcher reinschneiden) sollte rundherum etwas größer als die Stoffe sein.
Du musst die Form nicht so genau arbeiten. Beim Nähen orientierst du dich an deiner aufgezeichneten Linie und vor dem Wenden wird alles zurückgeschnitten.
Für das Auge reicht ein Rest weißer und schwarzer Baumwollstoff. Wenn du Vliesofix benutzt, bügelst du die zwei Kreise erst vorsichtig auf das Vliesofix, lässt es kurz auskühlen und schneidest sie aus. Dann bügelst du erst den weißen Kreis und dann den schwarzen Kreis an die gewünschte Stelle. Jetzt nähst du alles noch fest. Welchen Stich du verwendest ist eigentlich egal. Bei einem Geradstich franst der Rand mit der Zeit leicht aus, bei einem Zickzack-Stich nicht.
Für den Zahn schneidest du ein Dreieck aus doppelt gelegtem weißen Baumwollstoff aus. Die langen Seiten absteppen (oben offen lassen) und die Nahtzugabe knapp zurückschneiden. Dann den Zahn wenden.
Jetzt legst du ihn auf die vorher eingezeichnete Stelle und nähst ihn knappkantig fest (einmal vor, einmal zurück, einmal vor). Die Naht sollte genau auf deinem vorgezeichneten Mund liegen, damit sie später nicht zu sehen ist.
Dann nimmst du dir einen roten Faden und stickst mit Stielstich den Mund auf. Beim Zahn stichst du genau in die Naht.
Wenn weiße Fransen herausschauen, schneidest du sie einfach ab.
Jetzt nimmst du dir verschiedene Bänder, Schnüre, Labels... und nähst sie knappkantik (innerhalb der Nahtzugabe) fest.
Du hast es fast geschafft! :-) Für das finale Zusammennähen, legst du die drei Schichten wie auf dem Foto übereinander. Vorder- und Rückseite rechts auf rechts und unter dem ganzen die Knisterfolie. Achte darauf, dass deine Bänder alle nach innen zeigen! Du nähst einmal herum und lässt rechts oder links eine Wendeöffnung von 5 - 6 cm. Vor dem Wenden schneidest du die Nahtzugabe an der Rundung oben und an den Wellen unten bis kurz vor der Naht v-förmig ein.
Nach dem Wenden und ausformen der Kanten musst du nur noch die Wendeöffnung schließen. Entweder nähst du einmal knappkantig herum oder schließt sie per Hand z. B. mit dem Matratzenstich.
Wenn du Fragen zu meiner Anleitung hast, kannst du dich jederzeit an mich wenden!
Nun wünsche ich dir viel Spaß beim Nachnähen und freue mich, wenn du dein Ergebnis mit mir per Mail oder Facebook teilst.